Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo
gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem
Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN. Und sie war von Herzen
betrübt und betete zum HERRN und weinte sehr und gelobte ein Gelübde und
sprach: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich
gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen
Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und es soll
kein Schermesser auf sein Haupt kommen.
Der Mann aber sprach zu Eli: Ich komme
vom Heerlager und bin heute aus der Schlacht geflohen. Er aber sprach:
Wie ist's gegangen, mein Sohn? Da antwortete der Bote: Israel ist
geflohen vor den Philistern und das Volk ist hart geschlagen und deine
beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot; und die Lade Gottes ist
weggenommen. Als er aber von der Lade Gottes sprach, fiel Eli rücklings
vom Stuhl an der Tür und brach seinen Hals und starb, denn er war alt
und ein schwerer Mann. Er richtete aber Israel vierzig Jahre.
Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh
nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen.
Denn nicht sieht der HERR auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch
sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.
Sooft nun der böse Geist von Gott über
Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So
wurde es Saul leichter und es ward besser mit ihm und der böse Geist
wich von ihm.
Da eilte Abigajil und nahm zweihundert
Brote und zwei Krüge Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Maß
Röstkorn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud
alles auf Esel und sprach zu ihren Leuten: Geht vor mir her; siehe, ich
will sogleich hinter euch herkommen. Und sie sagte ihrem Mann Nabal
nichts davon. Und als sie auf dem Esel ritt und hinabzog im Schutz des
Berges, siehe, da kam David mit seinen Männern ihr entgegen, sodass sie
auf sie stieß. David aber hatte gedacht: Nun hab ich alles umsonst
behütet, was der da in der Wüste hat, sodass nichts vermisst wurde von
allem, was er hat; und er vergilt mir Gutes mit Bösem! Gott tue
David dies und noch mehr, wenn ich ihm bis zum lichten Morgen einen
übrig lasse, der männlich ist, von allem, was er hat. Als nun Abigajil
David sah, stieg sie eilends vom Esel und fiel vor David nieder und
beugte sich zur Erde und fiel ihm zu Füßen und sprach: Ach, mein Herr,
auf mich allein falle die Schuld! Lass deine Magd reden vor deinen Ohren
und höre die Worte deiner Magd! Mein Herr errege sich nicht über
Nabal, diesen heillosen Menschen; denn wie sein Name, so ist er: Er
heißt »Tor« und Torheit ist bei ihm. Ich aber, deine Magd, habe die
Leute meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast.
Nun aber, mein
Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Der HERR hat
dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu
helfen. So sollen deine Feinde und alle, die meinem Herrn übel wollen,
wie Nabal werden! Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn
gebracht hat; das soll den Leuten gegeben werden, die meinem Herrn
folgen. Vergib deiner Magd die Anmaßung! Der HERR wird meinem
Herrn ein beständiges Haus bauen, denn du führst des HERRN Kriege. Es
möge nichts Böses an dir gefunden werden dein Leben lang. Und wenn sich
ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu
trachten, so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein im Bündlein
der Lebendigen bei dem HERRN, deinem Gott, aber das Leben deiner Feinde
soll er fortschleudern mit der Schleuder. Wenn dann der HERR meinem
Herrn all das Gute tun wird, was er dir zugesagt hat, und dich zum
Fürsten bestellt hat über Israel, so wird das Herz meines Herrn frei
sein von dem Anstoß und Ärgernis, dass du unschuldiges Blut vergossen
und dir selber geholfen habest. Und wenn der HERR meinem Herrn wohl tun
wird, so wollest du an deine Magd denken. Da sprach David zu Abigajil:
Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute mir
entgegengesandt hat, und gesegnet sei deine Klugheit und gesegnet seist
du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu
geraten und mir mit eigener Hand zu helfen.
So fließe nun mein Blut nicht auf die
Erde fern vom Angesicht des HERRN! Denn der König von Israel ist ja
ausgezogen, zu suchen einen einzelnen Floh, wie man ein Rebhuhn jagt auf
den Bergen.