Zwei Gemeinden |
Jakobus und Johannes, die Söhne des
Zebedäus, gingen zu ihm und sprachen: Meister, wir wollen, daß
du für uns tust, um was wir dich bitten werden. Er sprach zu
ihnen: Was wollt ihr, daß ich für euch tue? Sie sprachen zu ihm:
Gib uns, daß wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu
deiner Linken in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu
ihnen: Ihr wißt nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch
trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe,
mit der ich getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Ja, das können
wir. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch
trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit
der ich getauft werde; zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu
meiner Linken, das steht mir nicht zu, euch zu geben, sondern
das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.
Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus
und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr
wißt, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und
ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch
nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer
Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll
aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht
gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und
sein Leben gebe als Lösegeld für viele.
Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden.
Nach diesen Geschichten versuchte Gott
Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin
ich. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du
liebhast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum
Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und
nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete
Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort,
von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine
Augen auf und sah die Stätte von ferne und sprach zu seinen
Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen
dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder
zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und
legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das
Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. Da
sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham
antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier
ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?
Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf
zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Und als sie
an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham
dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn
Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte
seine Hand aus und faßte das Messer, daß er seinen Sohn
schlachtete.
Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham!
Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand
nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, daß du
Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont
um meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen
Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und
ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an
seines Sohnes statt.
Die Israeliten brachen auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, daß wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, daß viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, daß wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, daß er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
Die Hohenpriester und die Pharisäer versammelten den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute. Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in dem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wißt nichts; ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als daß das ganze Volk verderbe. Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in dem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk, und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Von dem Tage an war es für sie beschlossen, daß sie ihn töteten.
Jesus hat, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. So laßt uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Gott, schaffe mir Recht und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten! Denn du bist der Gott meiner Stärke: Warum hast du mich verstoßen? Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget? Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung, daß ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott. Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
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