Zwei Gemeinden |
Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen, und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.
fing an, die Händler auszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben ( Jesaja 56,7 ) : « Mein Haus soll ein Bethaus sein »; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht. Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, daß sie ihn umbrächten, und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hörte ihn.
Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht (Jesaja 59,20; Jeremia 31,33): « Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.» Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
Das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Und
er fand im Tempel die Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften,
und die Wechsler, die da saßen. Und er machte eine Geißel aus Stricken und
trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und
schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um und sprach zu
denen, die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines
Vaters Haus zum Kaufhaus! Seine Jünger aber dachten daran, daß geschrieben
steht: «Der Eifer um dein Haus wird mich fressen.»
Da fingen die Juden an und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns für ein
Zeichen, daß du dies tun darfst? Jesus antwortete und sprach zu ihnen:
Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Da
sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut
worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem
Tempel seines Leibes. Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten
seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und
dem Wort, das Jesus gesagt hatte.
Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge
nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im heiligen Geist, daß ich
große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlaß in meinem Herzen
habe. Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt
zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach
dem Fleisch, die Israeliten sind, denen die Kindschaft gehört
und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der
Gottesdienst und die Verheißungen, denen auch die Väter gehören,
und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist
Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.
Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit getrachtet und
hat es doch nicht erreicht. Warum das? Weil es die Gerechtigkeit
nicht aus dem Glauben sucht, sondern als komme sie aus den
Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, wie
geschrieben steht: «Siehe, ich lege in Zion einen Stein des
Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt,
der soll nicht zuschanden werden.»
Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist, und ich flehe auch zu
Gott für sie, daß sie gerettet werden. Denn ich bezeuge ihnen,
daß sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht. Denn sie
erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen
ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der
Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. Denn Christus ist des
Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.
Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia: Tritt ins Tor am
Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Höret des HERRN
Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN
anzubeten! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer
Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort. Verlaßt
euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier
ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel! Sondern bessert euer
Leben und euer Tun, daß ihr recht handelt einer gegen den andern und keine
Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht unschuldiges Blut
vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern nachlauft zu eurem eigenen
Schaden, so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem
Lande, das ich euren Vätern gegeben habe. Aber nun verlaßt ihr euch auf
Lügenworte, die zu nichts nütze sind. Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher
und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr
nicht kennt. Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das
nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut
weiter solche Greuel. Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen
genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der
HERR.
Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat, und
schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel.
Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich
immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich euch rief
und ihr nicht antworten wolltet, so will ich mit dem Hause, das nach
meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verlaßt, und mit der Stätte,
die ich euch und euren Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo
getan habe, und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich
verstoßen habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.
Am siebenten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, als Feldhauptmann des Königs von Babel nach Jerusalem und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser in Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer. Und die ganze Heeresmacht der Chaldäer, die dem Obersten der Leibwache unterstand, riß die Mauern Jerusalems nieder. Das Volk aber, das übrig war in der Stadt, und die zum König von Babel abgefallen waren und was übrig war von den Werkleuten, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, weg; aber von den Geringen im Lande ließ er Weingärtner und Ackerleute zurück.
Gott, warum verstößest du uns für immer und
bist so zornig über die Schafe deiner Weide? Gedenke an deine
Gemeinde, die du vorzeiten erworben und dir zum Erbteil erlöst
hast, an den Berg Zion, auf dem du wohnest.
Richte doch deine Schritte zu dem, was so lange wüste liegt. Der
Feind hat alles verheert im Heiligtum. Sie sprechen in ihrem
Herzen: Laßt uns sie ganz unterdrücken! Sie verbrennen alle
Gotteshäuser im Lande. Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein
Prophet ist mehr da, und keiner ist bei uns, der etwas weiß.
Ach, Gott, wie lange soll der Widersacher noch schmähen und der
Feind deinen Namen immerfort lästern? Warum ziehst du deine Hand
zurück? Nimm deine Rechte aus dem Gewand und mach ein Ende!
Gedenke an den Bund; denn die dunklen Winkel des Landes sind
voll Frevel. Laß den Geringen nicht beschämt davongehen, laß die
Armen und Elenden rühmen deinen Namen.
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