Zwei Gemeinden |
So spricht der Herr: Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein
Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen
Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht
schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird
er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. Er selbst wird
nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht
aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.
So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die
Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den
Geist denen, die auf ihr gehen: Ich, der HERR, habe dich gerufen in
Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich
zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, daß du die Augen der Blinden
öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da
sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der HERR, das ist mein
Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.
So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und habe dir
am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund für das Volk
bestellt, daß du das Land aufrichtest und das verwüstete Erbe zuteilst, zu
sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommt
hervor! Am Wege werden sie weiden und auf allen kahlen Höhen ihre Weide
haben. Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch
Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die
Wasserquellen leiten. Ich will alle meine Berge zum ebenen Wege machen,
und meine Pfade sollen gebahnt sein. Siehe, diese werden von ferne kommen,
und siehe, jene vom Norden und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim.
Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen!
Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.
Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: «Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob. Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.» Im Blick auf das Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber im Blick auf die Erwählung sind sie Geliebte um der Väter willen. Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Denn wie ihr zuvor Gott ungehorsam gewesen seid, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt wegen ihres Ungehorsams, so sind auch jene jetzt ungehorsam geworden wegen der Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, damit auch sie jetzt Barmherzigkeit erlangen. Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.
Laßt uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, daß der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.
Ihr Lieben, laßt uns einander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und
wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der
kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. Darin ist erschienen die Liebe
Gottes unter uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die
Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht,
daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt
seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander
lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander
lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll
man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und
läßt es von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt,
nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es
unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen,
die im Hause sind. So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie
eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
zurück
|
Index
|
Predigtreihen Text
|